• Eirich, Maria (geb. Dehne)

    Lebensdaten: 31. März 1911 in Wien, Österreich-Ungarn – 28. Juli 2007 in Hightstown, USA
    Exil: 1938 Großbritannien (über Jugoslawien), 1947 USA
    Maria Eirich flüchtete mit ihrer Tochter Ursula über Jugoslawien nach Großbritannien, wo sie sich mit ihrem Mann Frederick R. Eirich in Cambridge niederließ. 1940 wurde Maria Eirich zusammen mit der zwei Jahre alten Tochter als „feindliche Ausländer“ auf der Isle of Man interniert. Frederick R. Eirich wurde in Australien interniert. Nach ihrer Entlassung 1941 lebten Maria und Ursula Eirich in Cambridge.
  • Elk, Benjamin (Benno)

    Lebensdaten: 14. Juli 1879 in Memel (heute: Klaipėda, Litauen) – 1. März 1959 in New York, USA
    Beruf: Zahnarzt
    Exil: 1938 Belgien, 1940 Frankreich, 1941 Kuba, 1941 USA
    Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde Benjamin Elk verhaftet und nach Buchenwald gebracht. Nach seiner Freilassung floh die Familie Elk Ende 1938 über die grüne Grenze nach Belgien. Da die Tochter Charlotte in Frankreich geboren war und nicht unter die deutsche Quote fiel, konnte sie bereits 1939 in die USA weiteremigrieren. Benjamin und seine Frau Anna Elk erreichten die USA 1941 über Kuba.
  • Fink, Eugenie (Jenny) Scheindel (geb. Monheit)

    Lebensdaten: 24. Dezember 1891 in Zülz (heute: Biała, Polen) – 15. Juni 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinec
    Beruf: Lyrikerin
    Eugenie Fink und ihr Mann Isaak Fink beantragten im August 1938 in Wien ein Visum für die USA. Ab Oktober 1939 waren ihre finanziellen Mittel erschöpft. Sie mussten den Mittagstisch einer Hilfsorganisation in Anspruch nehmen und Verwandte um Geld bitten. Da sie unter die polnische Quote fielen, war die Wartezeit auf das Visum zu lang. Eugenie und Isaak Fink wurden deportiert und ermordet.
  • Fink, Isaak Leser (Lazar)

    Lebensdaten: 29. März 1881 in Rzeszów, Österreich-Ungarn (heute: Polen) – 15. Juni 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinec
    Beruf: Kantor, Lyriker
    Isaak Fink und seine Frau Eugenie Fink beantragten im August 1938 in Wien ein Visum für die USA. Ab Oktober 1939 waren ihre finanziellen Mittel erschöpft. Sie mussten den Mittagstisch einer Hilfsorganisation in Anspruch nehmen und Verwandte um Geld bitten. Da sie unter die polnische Quote fielen, war die Wartezeit auf das Visum zu lang. Isaak und Eugenie Fink wurden deportiert und ermordet.
  • Flechtheim, Ossip K.

    Lebensdaten: 5. März 1909 Nikolajew, Russland (heute: Mykolajiw, Ukraine) – 4. März 1998 in Berlin
    Beruf: Jurist, Politikwissenschaftler
    Exil: 1935 Belgien, 1935 Schweiz, 1939 USA
    Remigration: 1952 Deutschland/BRD
    In der Schweiz konnte der promovierte Jurist mittels eines Stipendiums erneut studieren. 1939 erwarb er ein Diplom, nachdem ihm die Universität Köln 1938 seinen Doktortitel aberkannt hatte. Ab 1939 lehrte Flechtheim an verschiedenen Hochschulen in den USA. Als Mitglied der US-amerikanischen Streitkräfte kehrte er 1946 erstmals nach Deutschland zurück. 1952 nahm er eine Professur in Berlin an.
  • Freud, Sigmund

    Lebensdaten: 6. Mai 1856 Freiberg, Österreich-Ungarn (heute: Příbor, Tschechische Republik) – 23. September 1939 London, Großbritannien
    Beruf: Neurologe, Begründer der Psychoanalyse
    Exil: 1938 Großbritannien
    Die Werke Sigmund Freuds fielen in Deutschland im Mai 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer. Dennoch unterschätzte er die Gefahr, die ihm durch den Nationalsozialismus drohte. Auslöser für die Entscheidung zur Flucht aus Wien war nach der Annexion Österreichs ein Verhör seiner Tochter Anna durch die Gestapo. In London setzte Freud die Arbeit an seinen wissenschaftlichen Schriften fort.
  • Glaser, Erna (geb. Friedländer)

    Lebensdaten: 12. Januar 1894 in Plauen – 12. Dezember 1976 in Contra Costa, USA
    Beruf: Fremdsprachenkorrespondentin
    Exil: 1939 Shanghai, 1947 USA
    Im Januar 1939 beantragten Erna und Moritz Glaser für sich und ihren Sohn Ernst in Berlin ein Visum für die USA. Da die Wartezeit zu lang war, entschied sich die Familie für eine zwischenzeitliche Flucht nach Shanghai. Den Lebensunterhalt verdienten die Glasers dort unter anderem durch die Vermietung von Zimmern. 1947 emigrierte Erna Glaser mit ihrer Familie weiter in die USA.
  • Glaser, Moritz (später Morris)

    Lebensdaten: 19. Mai 1887 in Plathe (heute: Płoty, Polen) – 2. Mai 1973 in San Francisco, USA
    Beruf: Kaufmann
    Exil: 1939 Shanghai, 1947 USA
    Da die Wartezeit auf ein US-Visum zu lang war, flohen Moritz und Erna Glaser mit dem Sohn Ernst 1939 nach Shanghai. Moritz Glaser arbeitete zunächst als Vertreter. Mit Hilfe eines Darlehens konnten die Glasers ein Haus pachten und Zimmer vermieten. Der Alltag war geprägt von Lebensmittelknappheit und der Furcht vor Krankheiten. 1947 emigrierte Moritz Glaser mit seiner Familie weiter in die USA.
  • Graf, Oskar Maria

    Lebensdaten: 22. Juli 1894 in Berg (Starnberger See) – 28. Juni 1967 in New York, USA
    Beruf: Schriftsteller
    Exil: 1933 Österreich, 1934 Tschechoslowakei, 1938 USA
    Von einer Reise nach Wien kehrte Oskar Maria Graf im Frühjahr 1933 nicht nach Deutschland zurück. In Österreich und später in der Tschechoslowakei engagierte er sich politisch und publizistisch gegen den Nationalsozialismus. 1938 floh er weiter in die USA. In New York gründete der Schriftsteller einen Emigranten-Stammtisch und 1944 gemeinsam mit anderen Autoren den Aurora-Verlag.
  • Grosz, George (früher Georg Groß)

    Lebensdaten: 26. Juli 1893 Berlin – 6. Juli 1959 Berlin, BRD
    Beruf: Maler, Grafiker
    Exil: 1933 USA
    Remigration: 1959 Deutschland/BRD
    Mit der Emigration aus Deutschland verlor George Grosz das politische und gesellschaftliche Umfeld, auf das sich seine Kunst bezog. Obwohl er in den USA sehr produktiv war und in vielen Ausstellungen Anerkennung als Künstler erhielt, konnte er an seine Erfolge in Deutschland nicht mehr anknüpfen. Finanziell war Grosz auf seine Lehrtätigkeit und Aufträge von Zeitschriften und Magazinen angewiesen.