Becher, Ulrich
Lebensdaten: 2. Oktober 1910 in Berlin – 15. April 1990 in Basel, Schweiz
Beruf: Schriftsteller
Exil: 1933 Österreich und Schweiz, 1938 Schweiz, 1941 Brasilien, 1944 USA
Remigration: 1948 Österreich, später Schweiz
Nach dem Reichstagsbrand floh Ulrich Becher nach Österreich und hielt sich in der Folge immer wieder auch längere Zeit in der Schweiz auf. Der Versuch, sich nach der Annexion Österreichs 1938 dauerhaft in der Schweiz niederzulassen, misslang. Obwohl Bechers Mutter Schweizerin war, erteilten ihm die Behörden keine Aufenthaltsgenehmigung. 1941 gelang die Weiteremigration nach Brasilien, 1944 in die USA.
Bermann, Richard A. (Pseudonym Arnold Höllriegel)
Lebensdaten: 27. April 1885 in Wien, Österreich-Ungarn – 5. September 1939 in Saratoga Springs, USA
Beruf: Journalist, Schriftsteller
Exil: 1933 Österreich, 1938 Großbritannien, 1938 USA
Remigration:
Der Wiener Journalist lebte und arbeitete vor 1933 in Berlin. Da er Jude war, wurde er 1933 vom „Berliner Tageblatt“ entlassen. Er kehrte nach Wien zurück, wo er neben journalistischen Aktivitäten gemeinsam mit Hubertus Prinz zu Löwenstein die Idee der Deutschen Akademie im Exil entwickelte. Erst nach zwei gescheiterten Versuchen gelang ihm im Mai 1938 die Flucht aus Österreich.
Bern, Clementine (geb. Bloch, 2. Ehe: Zernik)
Lebensdaten: 28. September 1905 in Wien, Österreich-Ungarn – 31. Dezember 1996 in New York, USA
Beruf: Rechtsanwältin, Bibliothekarin
Exil: 1938 USA
Als Anwältin konnte Clementine Zernik in den USA nicht weiter arbeiten. Sie lebte zunächst von Gelegenheitsarbeiten und setzte sich für die Interessen österreichischer Emigrierter in den USA ein. Ab 1942 stellte sie ihre Sprachkenntnisse und ihr politisches Engagement in den Dienst des British Information Service in den USA und später der American Broadcasting Station in Europe (ABSIE) in London.
Blass, Rico
Lebensdaten: 18. Mai 1908 in Breslau (heute: Wrocław, Polen ) – 31. Mai 2003 in Frankfurt am Main
Beruf: Maler, Grafiker, Illustrator
Exil: 1931 Schweiz , 1934 Palästina
Remigration: 1957 Deutschland/BRD, unterbrochen von Aufenthalten in Frankreich
Aus der Schweiz, wo er seit 1931 gearbeitet hatte, emigrierte Rico Blass nach Palästina. Dort verdiente er seinen Lebensunterhalt als Werbegrafiker, illustrierte aber auch Bücher, etwa ein Album über den Orient, für das er kleine Zeichnungen fertigte. Blass widmete sich auch intensiv der Malerei, zu der ihn die palästinensische Landschaft und die besonderen Lichtverhältnisse inspirierten.
Bloch, Clementine (gesch. Bern, 2. Ehe: Zernik)
Lebensdaten: 28. September 1905 in Wien, Österreich-Ungarn – 31. Dezember 1996 in New York, USA
Beruf: Rechtsanwältin, Bibliothekarin
Exil: 1938 USA
Als Anwältin konnte Clementine Zernik in den USA nicht weiter arbeiten. Sie lebte zunächst von Gelegenheitsarbeiten und setzte sich für die Interessen österreichischer Emigrierter in den USA ein. Ab 1942 stellte sie ihre Sprachkenntnisse und ihr politisches Engagement in den Dienst des British Information Service in den USA und später der American Broadcasting Station in Europe (ABSIE) in London.
Borchardt, Hermann (früher Hermann Joelsohn)
Lebensdaten: 14. Juni 1888 in Berlin – 23. Januar 1951 in New York, USA
Beruf: Schriftsteller, Germanist, Lehrer
Exil: 1933 Frankreich, 1934 Sowjetunion (1936 ausgewiesen, Rückkehr nach Deutschland), 1938 USA
Remigration:
Von der Sowjetunion ernüchtert lehnte Hermann Borchardt es ab, die sowjetische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Im Januar 1936 wurde er ausgewiesen und kehrte nach Berlin zurück. Er war in mehreren Konzentrationslagern inhaftiert und wurde schwer misshandelt. 1937 konnte er sich in die USA retten. Er arbeitete an verschiedenen literarischen Projekten, ein veröffentlichter Roman blieb ohne Verkaufserfolg.
Brandt, Willy (geb. als Herbert Frahm)
Lebensdaten: 18. Dezember 1913 in Lübeck – 8. Oktober 1992 in Unkel
Beruf: Politiker
Exil: 1933 Norwegen, 1940 Schweden
Remigration: 1947 Deutschland/Westzonen
Um der Verfolgung zu entgehen, nannte sich Herbert Frahm ab 1933 Willy Brandt. Er flüchtete nach Norwegen. Dort und später in Schweden war er im politischen Widerstand gegen das NS-Regime aktiv. Als Korrespondent beim Nürnberger Prozess reiste er 1945 erstmals nach dem Krieg nach Deutschland. Als er in den 1960er Jahren Kanzlerkandidat der SPD wurde, wurde er wegen seines Exils diffamiert.
Buber-Neumann, Margarete
Lebensdaten: 21. Oktober 1901 in Potsdam– 6. November 1989 in Frankfurt am Main
Beruf: Publizistin, Schriftstellerin
Exil: 1935 Sowjetunion, 1940 Auslieferung an das Deutsche Reich
Remigration:
Unter dem Terror des stalinistischen Systems wurde Margarete Buber-Neumann in ihrem Exilland zur Verfolgten. Ihr Ehemann Heinz Neumann wurde 1937 in der Sowjetunion hingerichtet. Nach ihrer Auslieferung an das Deutsche Reich war Buber-Neumann bis April 1945 im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Nach 1945 engagierte sie sich als politische Publizistin und Zeitzeugin gegen jede Form des Totalitarismus.