• Meisel, Hans (später James bzw. James Hans Meisel)

    Lebensdaten: 16. Juli 1900 in Berlin – 2. März 1991 in Bellevue, USA
    Beruf: Politikwissenschaftler, Schriftsteller
    Exil: 1934 vermutlich Italien, 1936 vermutlich Österreich, 1938 Italien, 1938 USADa er in seinem Exilland Österreich nicht mehr sicher war, floh Hans Meisel 1938 in die USA. Dort arbeitete er bis 1940 als Sekretär für Thomas Mann. Später unterrichtete er Politikwissenschaft an verschiedenen Colleges. Daneben war er auch literarisch tätig und schrieb u. a. einen Roman über den Spanischen Bürgerkrieg, der jedoch erst posthum veröffentlicht wurde.
  • Meyer, Erna (geb. Pollack)

    Lebensdaten: 13. Februar 1890­ in Berlin – ? März 1975 in Haifa, Israel
    Beruf: Wirtschaftswissenschaftlerin, Publizistin
    Exil: 1933 Palästina1933 wurde Erna Meyer als Herausgeberin der Zeitschrift „Neue Hauswirtschaft“ entlassen. Sie emigrierte nach Palästina wo sie ihre Kompetenzen in Haushaltsführung und Rationalisierung von Hausarbeit für die Aufbauarbeit des Landes fruchtbar machen wollte. Sie arbeitete als Autorin, Hauswirtschaftsleiterin eines Kinderdorfs und als Lehrerin an einer Berufsschule in Jerusalem.
  • Morgenstern, Soma

    Lebensdaten: 3. Mai 1890 in Budzanów, Österreich-Ungarn (heute: Budaniw, Ukraine) – 17. April 1976 in New York, USA
    Beruf: Schriftsteller
    Exil: 1938 Frankreich, 1941 New YorkNach der Annexion Österreichs floh Soma Morgenstern nach Paris. Unterstützt u. a. von seinem Kollegen Joseph Roth versuchte er, im Exil weiter an seinem Werk zu arbeiten. Nach Kriegsbeginn wurde er interniert, aus einem Lager in der Bretagne konnte er nach Marseille fliehen. Nach großen bürokratischen Anstrengungen floh er schließlich über Casablanca und Lissabon in die USA weiter.
  • Münzenberg, Willi

    Lebensdaten: 14. August 1889 in Erfurt – Ende Juni 1940 bei Saint-Marcellin, Frankreich
    Beruf: Verleger, Publizist, Politiker
    Exil: 1933 Frankreich, unterbrochen von zahlreichen Reisen, insbesondere in die SowjetunionDa er als kommunistischer Funktionär gefährdet war, floh Willi Münzenberg ins Exil. Seine publizistische Tätigkeit setzte er dort fort. Er baute antifaschistische Zeitschriften und Verlage auf, darunter auch die Éditions du Carrefour. Nach der Westoffensive wurde Münzenberg als „feindlicher Ausländer“ interniert. Auf der Flucht in den Süden Frankreichs kam er unter ungeklärten Umständen zu Tode.
  • Neumark, Fritz

    Lebensdaten: 20. Juli 1900 in Hannover – 9. März 1991 in Baden-Baden
    Beruf: Finanzwissenschaftler
    Exil: 1933 Türkei
    Remigration: 1952 Deutschland/BRD Die Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland ermöglichte Fritz Neumark, 1933 eine Professur in Istanbul anzutreten. Er unterrichtete und publizierte bald in türkischer Sprache. Neumark fungierte als Berater der türkischen Regierung und der Zentralbank und war an der Reform des türkischen Steuersystems beteiligt. Nach einem Aufenthalt als Gastprofessor kehrte er nach Deutschland zurück.
  • Obermann, Karl

    Lebensdaten: 22. September 1905 in Köln – 10. Juli 1987 in Berlin, DDR
    Beruf: Historiker
    Exil: 1933 Frankreich, 1941 USA
    Remigration: 1946 Deutschland/Sowjetische BesatzungszoneIn Paris arbeitete Karl Obermann als Journalist und besuchte als Gasthörer Vorlesungen an der Sorbonne. 1936 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Obermann wurde 1939 interniert, 1941 flüchtete er in die USA weiter, wo er von 1943 bis 1946 für die Zeitschrift „The German American“ arbeitete. Nach seiner Remigration in die spätere DDR konnte er erstmals ein reguläres Studium der Geschichte aufnehmen.
  • Olden, Rudolf

    Lebensdaten: 14. Januar 1885 in Stettin (heute: Szczecin, Polen) – 18. September 1940 im Atlantik
    Beruf: Journalist, Rechtsanwalt
    Exil: 1933 Tschechoslowakei, 1933 Großbritannien, 1940 USA
    Am 28. Februar 1933 floh Rudolf Olden nach Prag. Dort und wenig später in England schrieb er u. a. für das „Neue Tage-Buch“ und das „Pariser Tageblatt“. 1934 gehörte er zu den Gründern einer deutschen PEN-Gruppe im Exil und übernahm das Amt des Sekretärs. Im September 1940 wollte Olden in die USA weiteremigrieren. Er starb, als das Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert wurde und sank.
  • Roth, Joseph

    Lebensdaten: 2. September 1894 in Brody, Österreich-Ungarn (heute: Ukraine) – 27. Mai 1939 in Paris, Frankreich
    Beruf: Schriftsteller, Journalist
    Exil: 1933 Frankreich
    Am Tag der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler verließ Joseph Roth Deutschland. Im Pariser Exil setzte er sein publizistisches Engagement gegen den Nationalsozialismus fort. Roth blieb auch als Schriftsteller produktiv, seine Werke erschienen u. a. in den deutschsprachigen Exilverlagen Querido und Allert de Lange. Gleichwohl war er auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Roth starb in einem Armenspital in Paris.
  • Schaal, Eric

    Lebensdaten: 18. August 1905 in München – 26. April 1994 in Männedorf, Schweiz
    Beruf: Fotograf
    Exil: 1936 USA
    Eric Schaal konnte im Exil in New York sein vorheriges Hobby zum Beruf machen. Der Kaufmann hatte bereits Ende der 1920er Jahre damit begonnen, Porträtfotografien von Künstlerinnen und Künstlern anzufertigen. In den USA setzte er dies fort. Es arbeitete unter anderem für die Agentur Pix, seine Porträts erschienen in den Magazinen „Time und „Life. 1967 ließ sich Schaal in der Schweiz nieder.
  • Schindel, Dora

    Lebensdaten: 16. November 1915 in München – 11. Januar 2018 in Bonn
    Beruf: Kaufmännische Angestellte, Büroassistentin
    Exil: 1937 Schweiz, 1941 Brasilien
    Remigration: 1957 Deutschland/BRD
    Gemeinsam mit dem Politiker Hermann Görgen organisierte die Studentin Dora Schindel in der Schweiz die Ausreise von 48 gefährdeten Personen nach Brasilien. Dort übernahm sie die kaufmännische Organisation einer Fabrik; politische Wirkungsmöglichkeiten gab es kaum. Nach ihrer Remigration blieb Schindel weiterhin enge Mitarbeiterin von Hermann Görgen. Der deutsch-brasilianische Dialog wurde zu ihrer Lebensaufgabe.