Loewy, Ernst
Lebensdaten: 25. April 1920 in Krefeld – 17. September 2002 in Frankfurt am Main
Beruf: Buchhändler, Bibliothekar, Literaturwissenschaftler
Exil: 1936 Palästina
Remigration: 1956 Deutschland/BRD
Im April 1936 erreichte der Schüler Ernst Loewy mit einer Gruppe der Jugend-Aliyah Palästina, wo er bis 1938 in einem Kibbuz lebte. Er behielt engen Briefkontakt mit den Eltern, die ihm erst 1938 nachfolgen konnten. Im März 1938 trat Loewy in Tel Aviv eine Lehre als Buchhändler an. Anfang der 1940er Jahre wurde er auch publizistisch tätig. Studieren konnte Loewy erst nach seiner Rückkehr.
Loewy, Richard
Lebensdaten: 15. Februar 1891 in Waidhaus – 6. Mai 1969 in Frankfurt am Main
Beruf: Kaufmann, Buchhändler, Handelsvertreter
Exil: 1938 Palästina
Remigration: 1957 Deutschland/ BRD
Zusammen mit seiner Frau Erna emigrierte Richard Loewy in November 1938 nach Palästina. Der Sohn Ernst lebte bereits seit 1936 dort. Während der Ausreisevorbereitungen der Loewys ereigneten sich die Novemberpogrome. Da Richard Loewy befürchtete verhaftet zu werden, verließ er das Haus erst wieder bei der Abreise. Erna und Richard Loewy reisten mit einem Touristenvisum in Palästina ein.
Löwenstein, Helga Prinzessin zu
Lebensdaten: 27. August 1910 in Lofthus, Norwegen – 23. November 2004 in Berlin
Exil: 1933 Österreich, 1934 Saargebiet, 1935 Großbritannien, 1935 USA
Remigration: 1946 Deutschland/Westzonen
Als Vortragsrednerin engagierte sich Helga Prinzessin zu Löwenstein in den USA für eine Aufklärung über den Nationalsozialismus. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Hubertus Prinz zu Löwenstein nutzte sie ihre gesellschaftliche Stellung, um Gelder für die American Guild for German Cultural Freedom einzuwerben. Nach der frühen Rückkehr der zu Löwensteins nach Deutschland sammelte sie Spenden für Flüchtlinge und Vertriebene.
Löwenstein, Hubertus Prinz zu
Lebensdaten: 14. Oktober 1906 bei Kufstein, Österreich-Ungarn – 28. November 1984 in Bonn
Beruf: Jurist, Journalist, Politiker
Exil: 1933 Österreich, 1934 Saargebiet, 1935 Großbritannien, 1935 USA
Remigration: 1946 Deutschland/Westzonen
Mit seiner Idee der American Guild for German Cultural Freedom engagierte sich Hubertus Prinz zu Löwenstein für die Wahrnehmung eines „anderen“, kritischen und demokratischen Deutschland in der Öffentlichkeit des Exils. Auch mit Vorträgen und Publikationen beteiligte er sich an der Aufklärung über das NS-Regime wie auch am Diskurs über die künftige politische Ordnung Deutschlands nach dessen Ende.
Mann, Erika
Lebensdaten: 9. November 1905 in München – 27. August 1969 in Zürich, Schweiz
Beruf: Schauspielerin, Schriftstellerin, Journalistin
Exil: 1933 Schweiz, unterbrochen von zahlreichen Reisen in Europa, 1936 USA, weiterhin auf Reisen, vor allem in Europa
Mit ihrem Kabarett Die Pfeffermühle ging Erika Mann 1933 ins Exil. Das Ensemble tourte mit literarisch-politischen Programmen durch Europa und war sehr erfolgreich. In den USA wurde Erika Mann zur Vortragsreisenden. Meist sprach sie über das nationalsozialistische Deutschland. Ab 1943 war sie als Kriegsreporterin u. a. im Nahen Osten unterwegs und berichtete 1945 auch von den Nürnberger Prozessen.
Mann, Golo
Lebensdaten: 27. März 1909 in München – 7. April 1994 in Leverkusen
Beruf: Historiker, Publizist, Schriftsteller
Exil: 1933 Frankreich, 1936 Tschechoslowakei, 1937 Schweiz, 1940 Frankreich , 1940 USA
Nach seiner Emigration lehrte Golo Mann an verschiedenen Hochschulen in Frankreich, später in den USA. Er schrieb für die Presse und war ab 1939 Redakteur der Exilzeitschrift „Mass und Wert“. In den USA meldete er sich zur Armee und wurde 1944 nach Europa versetzt, wo er für den deutschsprachigen Rundfunk der Amerikaner arbeitete. Nach Kriegsende war er als Kontrolloffizier auch in Deutschland tätig.
Mann, Katia (geb. Pringsheim)
Lebensdaten: 24. Juli 1883 in Feldafing – 25. April 1980 in Kilchberg, Schweiz
Exil: 1933 Schweiz, unterbrochen von Reisen in Europa und den USA, 1938 USA (1939 Europa-Reise)In der Emigration wurde Katia Mann von der Organisation des nun unstet gewordenen Alltags herausgefordert. Neben zahllosen Vortragsreisen, auf denen sie ihren Ehemann Thomas Mann stets begleitete, bereitete sie auch die Umzüge der Familie an die jeweiligen Zufluchtsorte vor. Im amerikanischen Exil engagierte sie sich für die in Europa gefährdeten Intellektuellen und verhalf vielen zur Ausreise.
Mann, Klaus
Lebensdaten: 18. November 1906 in München – 21. Mai 1949 in Cannes, Frankreich
Beruf: Schriftsteller, Publizist
Exil: 1933 Frankreich, kurz darauf Niederlande, in den Folgejahren wechselnde Aufenthalte in Europa, 1938 USAKlaus Mann war kulturpolitisch sehr engagiert und als Repräsentant u. a. auf internationalen Kongressen unterwegs. Von 1933–1935 gab er die Exilzeitschrift „Die Sammlung“ heraus, um der vertriebenen Literatur ein Forum zu bieten. Auch in seinem Werk setzte er sich verstärkt mit den Zeitereignissen auseinander. Mit der US-Armee nahm er am alliierten Feldzug in Italien teil. 1945 besuchte er als Korrespondent das zerstörte Deutschland.
Mann, Thomas
Lebensdaten: 6. Juni 1875 in Lübeck – 12. August 1955 in Zürich, Schweiz
Beruf: Schriftsteller
Exil: 1933 Schweiz, unterbrochen von Reisen in Europa und den USA, 1938 USA (1939 Europa-Reise)Thomas Mann zögerte lange, sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus und zur deutschsprachigen Emigration zu bekennen – ab 1936 wurde er zu ihrem wichtigsten Repräsentanten. Er unterstützte verschiedene Hilfsinitiativen und meldete sich seit November 1941 mit der antinazistischen Rundfunkreihe „Deutsche Hörer!“ zu Wort. Daneben war er literarisch produktiv. Eine Rückkehr nach Deutschland lehnte Thomas Mann ab.
Marx, Henry (früher Heinrich)
Lebensdaten: 3. November 1911 in Brüssel, Belgien – 22. Juni 1994 in Frutigen, Schweiz
Beruf: Journalist, Theaterwissenschaftler
Exil: 1937 über Kuba nach USAHenry Marx emigrierte 1937 über Kuba in die USA. Dort war er publizistisch tätig, insbesondere als Musik-, Theater- und Filmkritiker. Ab Juni 1937 gehörte er der Redaktion der deutschsprachigen Zeitung „New Yorker Staatszeitung & Herold“ an. Marx engagierte sich stark für das deutschsprachige Theater in New York, u. a. für die „Players from Abroad“.