Stefanie Zweig

Stefanie Zweig
Stefanie Zweig mit ihren Hunden auf der Farm Ol Joro Orok, August 1941

Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, SplNL Stefanie Zweig, EB 2016/004, mit Dank an Walter Zweig und Familie

Stefanie Zweig

[…] meine Mitschülerinnen [sind] sehr höflich zu mir und auch hilfsbereit, für mich jedoch schwer zu durchschauen. Sie fragen mich immerzu über Afrika aus, wie viele Löwen ich gesehen habe […]. Nie fragt mich jemand, wie ich nach Afrika gekommen bin […].

Die Schriftstellerin Stefanie Zweig in „Nirgendwo war Heimat“ über ihre Rückkehr nach Deutschland

Geborenam 19. September 1932 in Leobschütz (heute: Głubczyce, Polen)
Gestorbenam 25. April 2014 in Frankfurt am Main
ExilKenia
RemigrationBundesrepublik Deutschland
BerufJournalistin, Schriftstellerin

Im Juni 1938 emigriert die 5-jährige Stefanie Zweig mit ihrer Mutter Lotte nach Kenia. Ihr Vater Walter Zweig ist bereits dort. Der Jurist arbeitet in Kenia als Farmverwalter. Der Alltag ist entbehrungsreich, aber voller neuer Eindrücke, und Stefanie lebt sich schnell ein. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Stefanies Vater im Camp Ngong interniert, Stefanie und ihre Mutter werden in ein Hotel in Nairobi eingewiesen. Im November 1939 wird der Familie die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.

Nach der Freilassung Ende 1939 zieht die Familie auf eine andere Farm um. Stefanie wird eingeschult. Das Leben im Internat ist von einem strengen Reglement geprägt. Der sonntägliche Kirchgang ist auch für Stefanie als Jüdin Pflicht. Die Eltern müssen sich die Briefe der Tochter übersetzen lassen, da Stefanie nur Englisch schreibt. Im Mai 1942 tritt Stefanies Vater als Soldat der „East African Army“ bei, die Familie muss die Farm erneut verlassen und zieht nach Nairobi. 

1946 wird Stefanies Bruder Max geboren. Im Frühjahr 1947 kehren die Zweigs nach Deutschland zurück. Der Vater kann in Frankfurt am Main eine Stelle als Richter antreten. Stefanie Zweig hat zunächst Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, und die Eingewöhnung fällt ihr schwer. 

Nach Abschluss ihrer Schulausbildung wird Stefanie Zweig Journalistin. Ab 1959 arbeitet sie in der Kulturredaktion der Frankfurter „Abendpost/Nachtausgabe“. Von 1963 bis 1988 leitet sie das Feuilleton. Erst spät beginnt sie ihre Erlebnisse des Exils als Schriftstellerin zu verarbeiten.

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