Hubertus Prinz zu Löwenstein
Hubertus Prinz zu Löwenstein
[Die Verbannten und Vertriebenen im Ausland] zeigen am lebenden […] Beispiel, was ‚Deutschland‘ ist – das Land des Wissens und der Forschung, das Land der Philosophie und der Menschlichkeit, und nicht das Land der Barbarei, des Ungeistes, der Unfreiheit und des Kommißstiefels […].
Hubertus Prinz zu Löwenstein in „Der Wiener Tag“, 24. März 1935
Geboren | am 14. Oktober 1906 bei Kufstein, Österreich-Ungarn |
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Gestorben | am 28. November 1984 in Bonn |
Exil | Österreich, Saarland, Großbritannien (Vereinigtes Königreich), Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
Remigration | Bundesrepublik Deutschland |
Beruf | Jurist, Journalist, Politiker |
Nach einer Wohnungsdurchsuchung emigriert der christlich-konservative Demokrat und engagierte Publizist Hubertus Prinz zu Löwenstein im April 1933 mit seiner Frau nach Österreich. Im Herbst 1934 verweigert ihm das deutsche Konsulat in Innsbruck einen neuen Pass. Kurz darauf wird ihm die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.
Ab 1935 leben die zu Löwensteins abwechselnd in England und den USA. Mit dem österreichischen Schriftsteller Richard A. Bermann entwickelt zu Löwenstein die Idee zu einer Hilfsorganisation, die emigrierte Intellektuelle im Exil vernetzen und finanziell unterstützen soll. Um die Mittel für diese Deutsche Akademie im Exil zu sammeln, gründet er in New York die American Guild for German Cultural Freedom.
Nach Kriegsbeginn 1939 leben die Löwensteins ganz in den USA. Hubertus Prinz zu Löwenstein engagiert sich für seine Hilfsorganisation und hält Vorträge und Gastvorlesungen. Er beteiligt sich auch kritisch an den Debatten über die künftige politische Ordnung Deutschlands. In diesem Zusammenhang entzweit er sich 1940 mit Thomas Mann, einem wichtigen Unterstützer der American Guild, und legt daraufhin seine Ämter in der Hilfsorganisation nieder.
Im Oktober 1946 kehrt die Familie zu Löwenstein mit ihren beiden im Exil geborenen Töchtern nach Deutschland zurück. Sie gehören mit zu den ersten Rückkehrern. Hubertus Prinz zu Löwenstein arbeitet als Journalist und Politiker, u. a. von 1953 bis 1957 als Abgeordneter der Freien Demokratischen Partei (FDP) im Bundestag und von 1960 bis 1971 als Sonderberater des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung.