Frederick R. Eirich
Frederick R. Eirich
My chances here are certainly very good, perhaps even unique. If Cambridge was in many aspects better than what I left in Vienna, this here is in many aspects better than Cambridge.
Brief an seinen Schwager Ernst Dehne, Oktober 1941
Geboren | am 23. Mai 1905 in Wien, Österreich-Ungarn |
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Gestorben | am 13. Mai 2005 in Hightstown, USA |
Exil | Großbritannien (Vereinigtes Königreich), Australien, Großbritannien (Vereinigtes Königreich), Vereinigte Staaten von Amerika (USA) |
Im Juli 1938 erhält der Chemiker Frederick R. Eirich von der Universität Wien Lehrverbot. Seit der Annexion Österreichs gilt er als „Jüdischer Mischling“. Er emigriert nach Großbritannien, wo er eine Stelle an der Universität Cambridge antreten kann. Seine Frau Maria und seine Tochter Ursula folgen ihm bald nach.
Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wird Eirich als „feindlicher Ausländer“ interniert. Am 10. Juli 1940 wird er zusammen mit 2.500 anderen Internierten auf dem Truppentransportschiff „Dunera“ nach Australien deportiert. Frau und Tochter bleiben zurück und werden auf der Isle of Man interniert.
Ende 1941 wird Frederick R. Eirich aus dem Internierungslager entlassen. Als Wissenschaftler mit kriegswichtigen Qualifikationen kann er an der Universität Melbourne eine Forschungsstelle antreten. Dies eröffnet ihm unerwartete Karrierechancen. Nachdem er fast drei Jahre lang getrennt von seiner Familie in Australien verbracht hat, kehrt Frederick R. Eirich im Mai 1943 nach England zurück. 1947 folgt er einem Ruf als Assistenzprofessor an das Polytechnic Institute in Brooklyn, New York. 1952 wird er dort zum ordentlichen Professor und später zum Forschungsdekan und Distinguished Professor ernannt. 1953 wird er US-amerikanischer Staatsbürger. Die Familie kehrt nicht mehr nach Österreich zurück.
Auf Initiative ihrer Töchter werden die Urnen von Frederick R. und Maria Eirich im Oktober 2008 nach Altaussee, Österreich, umgebettet.