Margarete Buber-Neumann
Margarete Buber-Neumann
Bei schwerster Feldarbeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang erhielten wir bei erreichtem Pensum täglich 600 Gramm feuchten Schwarzbrotes, mit einer dünnen Wassersuppe und manchmal einen kleinen Salzfisch. […] Wir waren ständig am Rande des Verhungerns.
Margarete Buber-Neumann in einem Manuskript über ihre Lagerhaft in der Sowjetunion, 1949
Geboren | am 21. Oktober 1901 in Potsdam |
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Gestorben | am 6. November 1989 in Frankfurt am Main |
Exil | Sowjetunion, Deutsches Reich |
Beruf | Publizistin, Schriftstellerin |
Nach Aufenthalten in Spanien und in der Schweiz emigriert die politisch engagierte Margarete Buber-Neumann zusammen mit ihrem Mann Heinz Neumann im Mai 1935 in die Sowjetunion. Unter dem Terror des stalinistischen Systems werden beide auch dort bald zu Verfolgten. Heinz Neumann wird 1937 verhaftet und hingerichtet. 1938 wird auch Margarete Buber-Neumann verhaftet und zu fünf Jahren Lagerhaft in Sibirien verurteilt. Im Zuge des Hitler-Stalin-Paktes wird sie im Februar 1940 von der Sowjetunion an das Deutsche Reich ausgeliefert.
Nach fünf Monaten im Berliner Polizeigefängnis wird sie im August 1940 als Kommunistin im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Dort lernt sie die tschechische Journalistin Milena Jesenská kennen, die Freundin und Übersetzerin Franz Kafkas. Bis zu Jesenskás Tod verbindet die beiden Frauen eine enge Freundschaft. Am 21. April 1945 wird Margarete Buber-Neumann aus dem Konzentrationslager Ravensbrück entlassen. Sie schlägt sich über mehrere Wochen nach Bayern zu ihrer Mutter durch.
1946 geht sie einige Jahre nach Schweden. Dort beginnt sie über ihre Erfahrungen in der Sowjetunion und im Konzentrationslager Ravensbrück zu schreiben. Anschließend lässt sich Margarete Buber-Neumann in Frankfurt an Main nieder. Zeit ihres Lebens bleibt sie politisch aktiv. Sie arbeitet als Publizistin, hält Vorträge und engagiert sich als Zeitzeugin gegen jede Form des Totalitarismus.