Südafrika

Südafrika
Südafrika

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Südafrika

Flüchtlinge:
Etwa 5.500 meist jüdische Flüchtlinge aus dem deutschsprachigen Raum. 

Politische Lage:
Herrschaftsgebiet des britischen Commonwealth mit eigenem Parlament. Innenpolitische Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen, oft rassistisch motiviert; antisemitische Tendenzen. September 1939: Kriegserklärung an Deutschland. 

Aufnahmebedingungen:
Zunehmend verschärfte Asylpolitik. Seit 1930 Quote für jüdische Einwanderer aus Osteuropa. Seit 1936 verpflichtendes Vorzeigegeld. Seit 1937 Emigration durch restriktive Vergabe von Einwanderungsvisen weitestgehend verhindert; kurzzeitige Lockerung nach den Novemberpogromen. 

Südafrika war das wichtigste Zufluchtsland in Afrika. Meist ermöglichten jüdische Vereinigungen oder im Land lebende Angehörige die Einreise. Selbsthilfeorganisationen unterstützten im Alltag. Daneben bot die 1936 gegründete Unabhängige Kulturvereinigung ein reiches kulturelles Programm. Viele Flüchtlinge haderten mit der rassistischen Gesellschaft Südafrikas und konnten sich nicht mit der Gruppe der privilegierten Weißen identifizieren – zumal sie selbst weiterhin mit antisemitischen Vorurteilen konfrontiert waren. Ab 1936 verschärfte sich die Stimmung gegen jüdische Flüchtlinge und verhinderte beinahe die Landung des Passagierschiffs „Stuttgart“ mit 537 Verfolgten an Bord. Nach Kriegsbeginn dienten zahlreiche Emigranten freiwillig in der südafrikanischen Armee.

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