Shanghai

Shanghai
Shanghai

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Shanghai

Flüchtlinge:
18.000–20.000 meist jüdische Flüchtlinge aus dem deutschsprachigen Raum. 

Politische Lage:
Stadt aufgeteilt in drei Zonen unter chinesischer, französischer und internationaler Verwaltung. 1937: Chinesische Zone unter japanischer Kontrolle. 1941: Japan eroberte die international verwaltete Zone; in der Folge Zwangs- und Kontrollmaßnahmen gegen Jüdinnen und Juden.

Aufnahmebedingungen:
Bis 1941 Einreise in die französische und internationale Zone ohne Visum möglich. 1940 Einführung eines Permits; verpflichtendes Vorzeigegeld. Arbeitserlaubnis, jedoch kaum Gelegenheit zu arbeiten. 

Vor allem nach den Novemberpogromen 1938 wurde Shanghai für viele Verfolgte zur letzten Zuflucht. Das Leben war entbehrungsreich, die Arbeits- und Wohnmöglichkeiten stark eingeschränkt. Viele der oft mittellos eintreffenden Flüchtlinge waren auf die Unterstützung der lokalen jüdischen Hilfsorganisationen angewiesen. Dennoch entwickelte sich ein reiches kulturelles Leben mit vielfältigen Unterhaltungsangeboten, deutschsprachiger Presse und Geschäften nach europäischem Vorbild. Mit der japanischen Besatzung kamen diese Initiativen weitgehend zum Erliegen. Ab Februar 1943 mussten jüdische Flüchtlinge in ein Ghetto übersiedeln, das sie nur mit Passierschein verlassen durften.

Galerie