Palästina

Palästina
Palästina

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Palästina

Flüchtlinge:
60.000–75.000 jüdische Flüchtlinge. 

Politische Lage:
Britisches Mandatsgebiet, verwaltet im Auftrag des Völkerbunds; Strukturen jüdischer Selbstverwaltung. 1936–1939: Aufstände der arabischen gegen die jüdische Bevölkerung und gegen die britische Mandatsmacht. 

Aufnahmebedingungen:
Restriktive Einwanderungspolitik; halbjährlich festgelegte Quoten, abhängig von Beruf, Vermögen, Herkunftsland; Mitnahme von Vermögen war erlaubt. Internierung und Deportation illegal Eingewanderter. 1939: jüdische Einwanderung für fünf Jahre begrenzt auf 75.000 („Weißbuch“). 

Palästina war nach den USA das zweitwichtigste Aufnahmeland für verfolgte Jüdinnen und Juden. Die Ankommenden galten weniger als Flüchtlinge, vielmehr als Bürgerinnen und Bürger eines künftigen jüdischen Staates, der in Palästina gegründet werden sollte. Dennoch war die Eingewöhnung schwer. Viele Geflüchtete waren tief in der deutschen Kultur verwurzelt und identifizierten sich nur bedingt mit der Bewegung zur Staatsgründung. Hebräisch beherrschten die wenigsten und Deutsch war als „Sprache der Täter“ verpönt. Da landwirtschaftliche und handwerkliche Fähigkeiten besonders geschätzt wurden, mussten viele Eingewanderte umschulen. Auch 12.000 Jugendliche, die mit der Jugend-Aliyah einreisten, wurden in der Landwirtschaft ausgebildet.

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