Kenia

Kenia
Kenia

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Kenia

Flüchtlinge:
Etwa 650 meist jüdische Flüchtlinge aus dem deutschsprachigen Raum. 

Politische Lage:
Britische Kronkolonie; Rassentrennung; aufkommender antikolonialer Widerstand. September 1939: Kriegseintritt an der Seite Großbritanniens, wirtschaftlicher und militärischer Einsatz. 

Aufnahmebedingungen:
Restriktive Einwanderungspolitik, verfügt durch die britische Kolonialverwaltung; Einreise nur zeitweilig möglich; Einreisepapiere waren teuer. Als Siedlungsgebiet für jüdische Flüchtlinge von jüdischen Organisationen und der britischen Regierung erwogen, nicht realisiert. 

Nach Kenia gelangten nur wenige Flüchtlinge, zumeist, um dort als Farmmanager zu arbeiten. Vorab wurden die Exilierten, die in der Regel über geringe landwirtschaftliche Erfahrung verfügten, auf Lehrfarmen geschult. Neben den ungewohnten Lebensbedingungen wurden die Flüchtlinge von ihrer Rolle innerhalb der kolonialen Gesellschaft herausgefordert: Sie gehörten zu den privilegierten Weiße, waren jedoch zugleich ausgestoßene Flüchtlinge und den europäischen Siedlern unerwünscht. Nach Kriegsbeginn wurden Emigrantinnen und Emigranten interniert. Erst der Nachweis einer Anstellung in der Landwirtschaft ermöglichte die Entlassung. Ab 1944 rekrutierte die britische Armee Flüchtlinge für den Kriegseinsatz.

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