Italien

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Italien

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Italien

Flüchtlinge:
68.000 meist jüdische Flüchtlinge, davon etwa 50.000 auf der Durchreise. 

Politische Lage:
Parlamentarische Monarchie; seit 1925 Errichtung einer faschistischen Diktatur; Wirtschaftskrise; traditionell hohe Arbeitslosigkeit. Bündnis mit Deutschland seit Oktober 1936; Kriegseintritt auf deutscher Seite im Juni 1940. September 1943: Norditalien und Rom von Deutschland besetzt. 

Aufnahmebedingungen:
Visumfreiheit bis 1938; allmähliche Verschärfung der Einreisebedingungen bis zum Einwanderungsverbot für Jüdinnen und Juden im Mai 1940. Arbeitserlaubnis selten, illegale Beschäftigung wurde toleriert; ab 1938 Arbeitsverbote. 

Die Einreisebedingungen nach Italien waren günstig und zogen – trotz faschistischer Diktatur – viele Verfolgte an. Die meisten Flüchtlinge nutzten die italienischen Häfen, um von dort weiter nach Palästina oder nach Übersee zu reisen. Als Adolf Hitler Italien im Mai 1938 besuchte, kam es zur zeitweiligen Verhaftung hunderter Exilierter, da sie angeblich den Staatsbesuch gefährdeten. Im Herbst 1938 wurden „Rassengesetze“ verfügt, die auch die Rechte der jüdischen Flüchtlinge erheblich einschränkten. Nach dem Kriegseintritt Italiens wurden jüdische Emigrantinnen und Emigranten als „Angehörige von Feindstaaten“ interniert, seit September 1943 auch in die deutschen Vernichtungslager deportiert.

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