Belgien

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Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Belgien

Flüchtlinge:
Etwa 30.000 überwiegend jüdische Flüchtlinge aus dem deutschsprachigen Raum. Viele auf der Durchreise. 

Politische Lage:
Parlamentarische Monarchie; instabile politische Lage und Regierungskrisen; hohe Arbeitslosigkeit; Prinzip außenpolitischer Unabhängigkeit und Neutralität. Seit Mai 1940 von Deutschland besetzt.

Aufnahmebedingungen:
Visumspflicht; zunehmend restriktive Einwanderungspolitik; Abschiebungen auch nach Deutschland; Arbeitsgenehmigungen wurden erteilt.

In Belgien hielten sich viele Flüchtlinge nur zeitweilig auf. Exilzentren waren Brüssel, Antwerpen und Ostende. Humanistisch gesinnte Kreise bemühten sich, in der Presse, in Ausstellungen, Konferenzen und Lesungen über die Lage in Deutschland aufzuklären. Obwohl politische Aktivitäten verboten waren, versuchten vor allem politisch linksstehende Gruppierungen, nach Deutschland hineinzuwirken. Bereits kurz vor dem Einmarsch der Wehrmacht im Mai 1940 kam es zu Verhaftungen von Exilierten. Sie wurden nach Frankreich gebracht und dort als „feindliche Ausländer“ interniert. Im Juli 1942 begann die Deportation jüdischer Flüchtlinge in die deutschen Vernichtungslager.

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