Argentinien

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Argentinien

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Argentinien

Flüchtlinge:
Etwa 40.000 überwiegend jüdische Flüchtlinge aus dem deutschsprachigen Raum. 

Politische Lage:
Republik; massive Unterdrückung oppositioneller Gruppen und Wahlbetrug („Scheindemokratie“); nach dem Militärputsch im Juni 1943 Diktatur. Außenpolitisch neutral; diplomatische Beziehungen mit Deutschland bis zur erzwungenen Kriegserklärung im März 1945. 

Aufnahmebedingungen:
Seit der Weltwirtschaftskrise beschränkte Einwanderung; bis 1938 ermöglichten Familiennachzug oder Visa gebunden an Schiffskarten erster Klasse die Einreise. Ab Mitte 1938 verpflichtende Landungserlaubnis, hierauf viele illegale Einreisen mittels Transitvisa. 

Argentinien wurde Mitte der 1930er Jahre zu einem der wichtigsten Zufluchtsländer. Hier lebten 40 Prozent der nach Lateinamerika Geflüchteten. Die meist jüdischen Emigrantinnen und Emigranten trafen auf günstige Arbeits- und Lebensbedingungen. Etablierte und neue Vereinigungen wie der Hilfsverein deutschsprechender Juden unterstützten durch Unterkünfte, Rechtsberatung, Stellenvermittlung oder Sprachkurse. In Buenos Aires entwickelte sich ein lebendiges Kulturleben. Emigrierte Künstlerinnen und Künstler unterrichteten an neu geschaffenen Musikschulen und gaben so zum Beispiel der Musik wichtige Impulse. Auch auf vielen anderen Gebieten prägten die Exilierten die argentinische Kultur dauerhaft.

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