Die Gründe, aus Deutschland zu flüchten, waren vielfältig. Bereits vor der Machtübergabe an die Nationalsozialisten verließen Menschen das Land, weil sie die zunehmende politische, antisemitische und rassistische Verfolgung nicht mehr hinnehmen wollten. Die Machtübergabe im Januar 1933 war ein erstes einschneidendes Ereignis, das zu einer Fluchtwelle führte, der später weitere folgten. War es anfangs noch möglich, die Auswanderung zu planen, veränderte sich dies zusehends, bis es schließlich keine Möglichkeiten einer legalen Ausreise mehr gab. Doch ganz gleich zu welchem Zeitpunkt: Hilfe und Unterstützung bei der Flucht waren unerlässlich.
Die Situation im Exilland stellte sich für die Menschen ganz unterschiedlich dar. Sie alle waren jedoch mit der Herausforderung konfrontiert, sich ein neues Leben aufbauen zu müssen: Arbeit zu finden, den Unterhalt zu bestreiten, eine neue Sprache zu lernen, sich in einer anderen Alltagskultur zurechtzufinden. Viele lebten auch in Sorge um Familienangehörige, die zurückgeblieben waren.
Mit dem Ende des nationalsozialistischen Regimes fielen die konkreten Anlässe für das Exil weg, manche Exilantinnen und Exilanten versuchten, so schnell wie möglich nach Deutschland zurückzukehren. Doch es gab für viele auch gewichtige Gründe, dies nicht zu tun.