Exil ist kein Phänomen der Vergangenheit. Es hat auf unterschiedliche Weise Relevanz für unsere Gegenwart. In vielen Familien, die nach 1933 aus dem deutschsprachigen Raum ins Exil flohen, lebt die Erinnerung über die Generationen hinweg fort. Und sie prägt ihre Sicht auf das Heute. Deutschland ist zudem ein Zufluchtsland für Menschen, die aus anderen Ländern fliehen müssen. Für sie ist das Exil gelebte Gegenwart. In den sechs Interviews beschreiben Menschen mit unterschiedlichen biografischen Hintergründen, welche Bedeutung das Exil für ihr Leben und ihre Wahrnehmung der Gegenwart hat.
Can Dündar (* 1961 in Ankara, Türkei) ist ein türkischer Journalist. Seit 2016 lebt er im Exil in Deutschland. In der Türkei droht ihm die Verhaftung.Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Volha Hapeyeva (*1982, Minsk, Belarus) ist Schriftstellerin und Sprachwissenschaftlerin. 2020 kehrte sie von einem Aufenthalt in Österreich nicht mehr nach Belarus zurück. Sie lebt u.a. in Deutschland.Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Konstanza Prinzessin zu Löwenstein (* 1942, Franklin, NJ, USA) ist Politikwissenschaftlerin und wurde im Exil geboren. 1946 kehrte sie mit ihren Eltern nach Deutschland zurück und lebt seither dort.Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Marion Thimm (* 1946, Lusden, ME, USA) ist Psychologin und wurde im Exil geboren. Anfang der 1950er-Jahre kehrte sie mit ihren Eltern nach Deutschland zurück und lebt seither dort.Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Lena Sarah Carlebach (*1988, Frankfurt am Main) ist Psychologin. Sie engagiert sich für die Erinnerung der Geschichte ihres Großvaters und ihrer Großtante, die die Shoah überlebten.Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek
Frido Mann (*1940, Monterey, CA, USA) ist Schriftsteller und Psychologe. Seine Kindheit verbrachte er als Enkel des Schriftstellers Thomas Mann im Exil in den USA, später in der Schweiz.Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek