3.2 Nachleben des Exils

Suchanzeigen aus der Zeitung Aufbau
Suchanzeigen und erste Lebenszeichen, in: Aufbau, New York, 4. Januar 1946. // Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs druckte die Zeitung „Aufbau“ unzählige Anzeigen ab, mit denen Familien nach überlebenden Verwandten in Europa suchten. Wöchentlich erschienen Namenslisten, die Informationen von Hilfsorganisationen und Jüdischen Gemeinden in Europa bündelten.

Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, EB Za 1

3.2 Nachleben des Exils

Die Erfahrung des Exils überdauerte das Ende des Kriegs, unabhängig davon, ob man zurückkehrte oder nicht. Das Exil markierte einen Bruch, dessen Tragweite vielen Exilierten erst allmählich bewusst wurde.

Viele erfuhren erst nach Kriegsende, was aus ihren Angehörigen geworden war. Gewissheit zu erlangen, dauerte manchmal Jahrzehnte. Auch die bürokratischen Hürden, etwa die Abläufe von Entschädigung und Wiedergutmachung, erlebten viele Exilierte als kraftraubend.

Die politischen und kulturellen Nachwirkungen des Exils hingen auch davon ab, in welchem Ausmaß das Thema beschwiegen oder aber erforscht und aufgearbeitet wurde. Die 1968er-Bewegung hatte großen Anteil daran, dass frühere Exilierte verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden.

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