1.2 Fluchtwege

Berufung für Fritz Neumark
Berufung für Fritz Neumark an die Universität Istanbul, Genf, 21. September 1933. // Der Wirtschaftswissenschaftler Fritz Neumark erhielt nach seiner Entlassung durch die Universität Frankfurt eine Berufung für einen Lehrstuhl in Istanbul. Trotz der Sprachbarriere nahm er die Berufung an und emigrierte mit seiner Familie in die Türkei. 

Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, NL Fritz Neumark, EB 91/155, mit Dank an Bruce Peabody und Familie Neumark

1.2 Fluchtwege

Das Spektrum der Wege ins Exil reichte von der sofortigen Flucht bis zur geordneten Ausreise. Es umfasste Wege zu Fuß ebenso wie Schiffsfahrten auf einen anderen Kontinent.

Welche Wege in Frage kamen, hing vom Zeitpunkt und Ausgangsort ebenso ab wie von bürokratischen Fragen. Staatsangehörigkeit, Beruf, Alter und finanzielle Situation waren wichtige Faktoren. Da viele Länder zunehmend ihre Aufnahmebedingungen verschärften, führten die Wege nicht immer in das Land der Wahl.

Das erreichte Ziel bot oft keine dauerhafte Sicherheit. Mit der aggressiven Ausdehnung des nationalsozialistischen Machtbereichs ab 1938 wurden Länder wie Österreich, die Tschechoslowakei oder Frankreich zur Falle. Die Wege führten nun mehrheitlich nach Übersee. Zunehmend mussten auch illegale Fluchtwege in Betracht gezogen werden.

Galerie