1.1 Fluchtbewegungen
1.1 Fluchtbewegungen
Bereits vor der Machtübergabe an die Nationalsozialisten hatten Menschen Deutschland aufgrund der politischen Zuspitzung verlassen. Ab 1933 wurde das Exil jedoch zum Massenphänomen.
Anfangs waren es vor allem politische Gegnerinnen und Gegner des Regimes, die ins Exil gingen. Auch die früh einsetzenden beruflichen Einschränkungen entzogen vielen Menschen ihre Existenzmöglichkeiten. Die „Nürnberger Gesetze“ bildeten 1935 die Grundlage für die Entrechtung der deutschen Jüdinnen und Juden.
Mit der Annexion Österreichs und der Besetzung des Sudetengebiets 1938 verschärfte sich die Lage nochmals. Die Novemberpogrome 1938 lösten die größte Ausreisewelle aus. Im Oktober 1941 wurde für Jüdinnen und Juden ein Ausreiseverbot aus dem Deutschen Reich verhängt. Viele, die nicht ins Exil gegangen waren, wurden deportiert und ermordet.