Österreich

Österreich
Österreich

Grafik: Iglhaut + von Grote, Luciana Siggel, © Deutsches Exilarchiv 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek

Österreich

Flüchtlinge:
ca. 5.000 Flüchtlinge. Viele auf der Durchreise. 

Politische Lage:
Republik; seit 1934 autoritärer Ständestaat; Wirtschaftskrise, hohe Arbeitslosigkeit. Seit 1936: außenpolitische Ausrichtung an Deutschland. März 1938: Annexion Österreichs durch Deutschland. 

Aufnahmebedingungen:
Restriktive Einwanderungspolitik; Einreiseverbote und Rückweisung an der Grenze („Schubgesetz“); Nachweis finanzieller Mittel. Zugang zum Arbeitsmarkt beschränkt („Inländerarbeiterschutzgesetz“). 

Trotz Grenznachbarschaft und gemeinsamer Sprache war Österreich kein häufig gewähltes Asylland. Zwar fanden einige Kulturschaffende – darunter gebürtige Österreicherinnen und Österreicher – zeitweilig ein neues Betätigungsfeld, doch antidemokratische Tendenzen und der zunehmende Einfluss nationalsozialistischer Politik machten das Land zur unsicheren Zuflucht. Politisches Engagement war kaum möglich, Versammlungs- und Pressefreiheit waren beschränkt. Nach der Annexion Österreichs setzte eine große Fluchtbewegung ein. Zuvor war es zu massiven Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung und Oppositionelle gekommen. Auch vormals Emigrierte waren betroffen. Für einige erwies sich Österreich nun als Falle.

Galerie