• Mann, Erika

    Lebensdaten: 9. November 1905 in München – 27. August 1969 in Zürich, Schweiz
    Beruf: Schauspielerin, Schriftstellerin, Journalistin
    Exil: 1933 Schweiz, unterbrochen von zahlreichen Reisen in Europa, 1936 USA, weiterhin auf Reisen, vor allem in Europa
    Mit ihrem Kabarett Die Pfeffermühle ging Erika Mann 1933 ins Exil. Das Ensemble tourte mit literarisch-politischen Programmen durch Europa und war sehr erfolgreich. In den USA wurde Erika Mann zur Vortragsreisenden. Meist sprach sie über das nationalsozialistische Deutschland. Ab 1943 war sie als Kriegsreporterin u. a. im Nahen Osten unterwegs und berichtete 1945 auch von den Nürnberger Prozessen.
  • Mann, Golo

    Lebensdaten: 27. März 1909 in München – 7. April 1994 in Leverkusen
    Beruf: Historiker, Publizist, Schriftsteller
    Exil: 1933 Frankreich, 1936 Tschechoslowakei, 1937 Schweiz, 1940 Frankreich , 1940 USA
    Nach seiner Emigration lehrte Golo Mann an verschiedenen Hochschulen in Frankreich, später in den USA. Er schrieb für die Presse und war ab 1939 Redakteur der Exilzeitschrift „Mass und Wert“. In den USA meldete er sich zur Armee und wurde 1944 nach Europa versetzt, wo er für den deutschsprachigen Rundfunk der Amerikaner arbeitete. Nach Kriegsende war er als Kontrolloffizier auch in Deutschland tätig.
  • Mann, Katia (geb. Pringsheim)

    Lebensdaten: 24. Juli 1883 in Feldafing – 25. April 1980 in Kilchberg, Schweiz
    Exil: 1933 Schweiz, unterbrochen von Reisen in Europa und den USA, 1938 USA (1939 Europa-Reise)In der Emigration wurde Katia Mann von der Organisation des nun unstet gewordenen Alltags herausgefordert. Neben zahllosen Vortragsreisen, auf denen sie ihren Ehemann Thomas Mann stets begleitete, bereitete sie auch die Umzüge der Familie an die jeweiligen Zufluchtsorte vor. Im amerikanischen Exil engagierte sie sich für die in Europa gefährdeten Intellektuellen und verhalf vielen zur Ausreise.
  • Mann, Klaus

    Lebensdaten: 18. November 1906 in München – 21. Mai 1949 in Cannes, Frankreich
    Beruf: Schriftsteller, Publizist
    Exil: 1933 Frankreich, kurz darauf Niederlande, in den Folgejahren wechselnde Aufenthalte in Europa, 1938 USAKlaus Mann war kulturpolitisch sehr engagiert und als Repräsentant u. a. auf internationalen Kongressen unterwegs. Von 1933–1935 gab er die Exilzeitschrift „Die Sammlung“ heraus, um der vertriebenen Literatur ein Forum zu bieten. Auch in seinem Werk setzte er sich verstärkt mit den Zeitereignissen auseinander. Mit der US-Armee nahm er am alliierten Feldzug in Italien teil. 1945 besuchte er als Korrespondent das zerstörte Deutschland.
  • Mann, Thomas

    Lebensdaten: 6. Juni 1875 in Lübeck – 12. August 1955 in Zürich, Schweiz
    Beruf: Schriftsteller
    Exil: 1933 Schweiz, unterbrochen von Reisen in Europa und den USA, 1938 USA (1939 Europa-Reise)Thomas Mann zögerte lange, sich öffentlich gegen den Nationalsozialismus und zur deutschsprachigen Emigration zu bekennen – ab 1936 wurde er zu ihrem wichtigsten Repräsentanten. Er unterstützte verschiedene Hilfsinitiativen und meldete sich seit November 1941 mit der antinazistischen Rundfunkreihe „Deutsche Hörer!“ zu Wort. Daneben war er literarisch produktiv. Eine Rückkehr nach Deutschland lehnte Thomas Mann ab.
  • Marx, Henry (früher Heinrich)

    Lebensdaten: 3. November 1911 in Brüssel, Belgien – 22. Juni 1994 in Frutigen, Schweiz
    Beruf: Journalist, Theaterwissenschaftler
    Exil: 1937 über Kuba nach USAHenry Marx emigrierte 1937 über Kuba in die USA. Dort war er publizistisch tätig, insbesondere als Musik-, Theater- und Filmkritiker. Ab Juni 1937 gehörte er der Redaktion der deutschsprachigen Zeitung „New Yorker Staatszeitung & Herold“ an. Marx engagierte sich stark für das deutschsprachige Theater in New York, u. a. für die „Players from Abroad“.
  • Meisel, Hans (später James bzw. James Hans Meisel)

    Lebensdaten: 16. Juli 1900 in Berlin – 2. März 1991 in Bellevue, USA
    Beruf: Politikwissenschaftler, Schriftsteller
    Exil: 1934 vermutlich Italien, 1936 vermutlich Österreich, 1938 Italien, 1938 USADa er in seinem Exilland Österreich nicht mehr sicher war, floh Hans Meisel 1938 in die USA. Dort arbeitete er bis 1940 als Sekretär für Thomas Mann. Später unterrichtete er Politikwissenschaft an verschiedenen Colleges. Daneben war er auch literarisch tätig und schrieb u. a. einen Roman über den Spanischen Bürgerkrieg, der jedoch erst posthum veröffentlicht wurde.
  • Meyer, Erna (geb. Pollack)

    Lebensdaten: 13. Februar 1890­ in Berlin – ? März 1975 in Haifa, Israel
    Beruf: Wirtschaftswissenschaftlerin, Publizistin
    Exil: 1933 Palästina1933 wurde Erna Meyer als Herausgeberin der Zeitschrift „Neue Hauswirtschaft“ entlassen. Sie emigrierte nach Palästina wo sie ihre Kompetenzen in Haushaltsführung und Rationalisierung von Hausarbeit für die Aufbauarbeit des Landes fruchtbar machen wollte. Sie arbeitete als Autorin, Hauswirtschaftsleiterin eines Kinderdorfs und als Lehrerin an einer Berufsschule in Jerusalem.
  • Morgenstern, Soma

    Lebensdaten: 3. Mai 1890 in Budzanów, Österreich-Ungarn (heute: Budaniw, Ukraine) – 17. April 1976 in New York, USA
    Beruf: Schriftsteller
    Exil: 1938 Frankreich, 1941 New YorkNach der Annexion Österreichs floh Soma Morgenstern nach Paris. Unterstützt u. a. von seinem Kollegen Joseph Roth versuchte er, im Exil weiter an seinem Werk zu arbeiten. Nach Kriegsbeginn wurde er interniert, aus einem Lager in der Bretagne konnte er nach Marseille fliehen. Nach großen bürokratischen Anstrengungen floh er schließlich über Casablanca und Lissabon in die USA weiter.
  • Münzenberg, Willi

    Lebensdaten: 14. August 1889 in Erfurt – Ende Juni 1940 bei Saint-Marcellin, Frankreich
    Beruf: Verleger, Publizist, Politiker
    Exil: 1933 Frankreich, unterbrochen von zahlreichen Reisen, insbesondere in die SowjetunionDa er als kommunistischer Funktionär gefährdet war, floh Willi Münzenberg ins Exil. Seine publizistische Tätigkeit setzte er dort fort. Er baute antifaschistische Zeitschriften und Verlage auf, darunter auch die Éditions du Carrefour. Nach der Westoffensive wurde Münzenberg als „feindlicher Ausländer“ interniert. Auf der Flucht in den Süden Frankreichs kam er unter ungeklärten Umständen zu Tode.