Epilog: Exil und Archiv

Récépissé für Soma Morgenstern
Beleg für Soma Morgensterns Antrag auf eine „Carte d’Identité“, Paris, 1938–1941. // Dieses Stück Papier war überlebenswichtig. Davon zeugen die Fehlstellen, Risse und Knicke. Der Schriftsteller Soma Morgenstern trug das Dokument in Frankreich immer bei sich. Es war das einzige Dokument, das seinen Aufenthalt dort legalisierte.

Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek, NL Soma Morgenstern, EB 96/242, mit Dank an Dan Morgenstern

Epilog: Exil und Archiv

Schon zur Zeit ihres Exils sammelten Exilierte Zeugnisse, dokumentierten Verfolgung und versuchten, das Gesammelte öffentlich zu machen. Es waren unter anderem Exilierte, die Ende der 1940er Jahre zu einer „Bibliothek der Emigrationsliteratur“ beitrugen, aus der später das Deutsche Exilarchiv 1933–1945 wurde.

Die Bücher, Briefe, Lebensdokumente und Gegenstände erzählen aber nicht nur eine Geschichte des Exils. Oft sind ihnen die Spuren ihrer Überlieferung eingeschrieben. Das können Kommentare früherer Besitzerinnen und Besitzer sein oder auch eine besondere Form, in die Exilierte ihre Erinnerungen brachten.

Viele Exilierte sahen ihre Situation nicht als etwas Besonderes an oder wollten diese Zuschreibung bewusst aufgeben. So ging manches verloren, weil kaum jemand sich vorstellen konnte, einmal danach gefragt zu werden.

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